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heute: Crashkurs schwedische Weihnachtskultur – Julbord

Heute hat unsere Sprachschule zum Weihnachtsessen eingeladen. Tims Chef war auch da und alle trafen sich in einem urigen Gewölbekeller, der in Deutschland sicher ein Edelrestaurant beherbergen würde. Hier war es nicht ganz so edel, dafür umso mehr schwedisch. Man bedient sich selbst am üppigen Büfett und Schweden tun das in traditioneller Essensfolge:
Zuerst gibt es Fisch und Meeresfrüchte. Alles, was man sich nur unter dem Thema vorstellen kann. Und mehr. Hering in ca. 10 verschiedenen Soßen eingelegt, darunter so abenteuerlich lautende wie Apfelsinensoße, Preiselbeersoße, aber auch Dillsoße, Senfsoße, mit Flußkrebsen eine.... Ich habe nicht alle gelesen und die Abteilung schnell überflogen, weil die Geschmackserfahrung süß eingelegten Herings noch zu frisch war. Der nächste Tisch war dem Räucherfisch vorbehalten. Makrele, Lachs, irgend so ein Hai, nur um drei zu nennen. Dann die Meeresfrüchte. Miesmuscheln, Flußkrebse, Garnelen und anderen Viecher, für die ich den Namen gar nicht weiß. Dazu hartgekochte Eihälften mit Sahne und was Fischigem oder Garnelen (?) drauf. Ich habs nicht näher betrachtet und mich mit etwas Räucherfisch begnügt. Der war ganz gut. Ach ja, und Weihnachtsschinken. Schmeckt wie... Schinken. Aber da ich im Laden gesehen hatte, daß die da Konservierungsmittel ranmachen, war ich etwas skeptisch.
Der zweite Gang besteht aus jansons frestelse (Jansons Versuchung, ein Kartoffelauflauf, wirklich gut!), Köttbollar (Hackfleischbällchen, waren wohl aus der Tüte und etwas fad, süßlich?), fingerlangen Würstchen (besser als erwartet, allerdings hatte ich nicht viel erwartet), der berühmten Prinskorv (Prinzenwurst, ein muß für die schwedische Weihnachtstafel, habe ich großzügig ausgelassen wegen der seltsam blassen Farbe) und Kartoffeln und Gemüse als Beilage. Von diesem zweiten Gang habe ich etwas mehr gegessen als vom Fisch.
Zum Schluß das Dessert. Süßkram wie Gummitiere und Schokokugeln, Pudding der nicht süß, aber nach Zartbitterschokolade schmeckt, sogenannter Quarkkuchen, aber aus Hüttenkäse und ziemlich süß, Marmelade, Kuchen, und das Beste: ein paar Mandarinen, Trauben und Bananen. Da kann man wenigstens nichts falsch machen.
Fazit: Alles in allem eine nicht kleine Herausforderung für den deutschen Gaumen (wann ißt man schon mal so viel durcheinander, noch dazu so viel Süßes:P?).
Am Ende bevorzuge ich doch unsere gute alte Weihnachtsente/-gans.

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