Zwischenland
Hier sind wir nun
hier beginnt mein neues Leben
den Kopf voll vertrauter Bilder von einst
die jetzt im Neuen verblassen.
Wo ist mein Leben
das ganz normale Leben das ich lebte,
jeder Weg durch mein Haus
den ich im Dunkeln fand?
Immer noch scheint
die Kälte des schwedischen Winters näher,
als der duftende Flieder unten im Garten,
die Weite nordischer Wälder vertrauter,
als die engen Gassen dieser alten Stadt.
Ich schaue,
ich staune,
und begreife langsam
ich bin nicht mehr dort
aber auch noch nicht hier.
Mein Ich reist noch
irgendwo
im Zwischenland.
Unsere neue Heimat ist wunderschön. Eine mittelalterliche Stadt, ein Touristenmagnet. Gleich um die Ecke die Einkaufstraße und Samstags der Wochenmarkt. Die Leute reden in einer fröhlichen Mischung aus deutsch (elsässischem Dialekt) und französisch. Es ist Frühling, der Flieder duftet, die Apfelbäume blühen. Einmal waren die Kinder sogar schon im See baden.
Die ersten Hürden sind genommen. Wir haben warmes Wasser und Internet. Aber nach zwei Wochen in der neuen Heimat fühle ich mich noch wie im Urlaub. Der Gedanke, dass wir jetzt hier wohnen, ist schön, aber er sackt nur langsam. Wenn wir von Zuhause reden, dann ist das immer noch Schweden.
Die letzten drei Wochen in Bildern zusammengefasst:
Kurz vor dem Umzug haben wir noch feierlich unser altes Ehebett zersägt und verbrannt. Wir haben darin vier Kinder gezeugt, aber vor über 7 Jahren bereits gebraucht geschenkt gekriegt, von vielen Schrauben irgendwie gehalten, war es einfach nicht mehr schön genug, um umgezogen zu werden.
An dem Tag, als die Küche schon verpackt war und wir nachmittags abreisen wollten, bekamen wir ein leckeres Abschiedmittagsessen bei unseren lieben Nachbarn.
Das Umzugsunternehmen verspätete sich um mehr als einen Tag. Ich, unser Au-Pair Sarah, Veit und die Kinder fuhren trotzdem wie geplant in Richtung Zwischenstation Thüringen. Tim und die Oma kamen später nach, als der Umzugslaster dagewesen war.
In Thüringen wohnten wir ein paar Tage in Sarahs alter Wohnung in ihrem Elternhaus. Und natürlich wurde auch gegrillt.
Am Sonntag fuhren wir dann weiter ins Elsass. Wir übernachteten bei Anna in Lauterbourg und ließen am nächsten Morgen die drei größeren Kinder dort, um den Umzugswagen in Empfang nehmen zu können.
Gleich gegenüber von unserem Haus entdeckte ich blühenden Löwenzahn und musste ein Foto davon machen. Wo in Schweden gerade die Schneeglöckchen blühten, als wir aufbrachen!
Und hier wohnen wir jetzt:
Was sich sonst noch ereignete:
Liese hatte Geburtstag!
Es hat mehrfach geregnet. In Sturzbächen von der Decke im oberen Bad und von über der Treppe. Das Ereignis ließ sich auslösen, indem man Druck auf das Heizungssystem brachte. Wir entdeckten den Übeltäter auf dem Dach: ein kaputtes Snüffelstück, wer Werner kennt, oder auch ein selbsttätiger Entlüfter.
Ein vom Vermieter angeheuerter Klempner behob das Problem.
Natürlich gibt es noch einige unaufgebaute Schränke und jede Menge unausgepackte Kisten. Aber wir arbeiten dran oder arrangieren uns mit der Lage. Je nach dem.
Wow, das sieht doch toll aus! Viel Erfolg weiterhin, ich lese so gern hier von euch!
Hallo,
hab mich schon gefragt wie es euch geht.
er sieht wunderschön aus, euer neues heim 🙂
Alles Gute weiterhin.
Ein schönes Ankommen Euch sechsen. Kennst Du diese Initiative? Warscheinlich gehörst Du dazu...
http://www.freilernerdorf.de/blog
Liebe Grüße Edda
Ja, die Initiative kenne ich und die, die es leitet, wohnt ja hier nicht weit weg. Eine Art Kommune wie geplant ist nicht so unseres, aber mit vielen Gleichgesinnten nahe beieinander, aber jeder doch auch für sich, das fänden wir schon toll...